

Ausdehnungsgefäße – Das Wichtigste in Kürze
Was ist ein Ausdehnungsgefäß?
Ein Membran-Ausdehnungsgefäß, kurz MAG, sorgt für einen konstanten Druck in der Heizungsanlage. Wasser dehnt sich bei Erwärmung aus. Dieser Volumenänderung wirkt das Ausdehnungsgefäß entgegen und hält den Druck in der Heizungsanlage annähernd konstant.
Wie funktioniert ein Ausdehnungsgefäß?
Im Inneren des Gefäßes befindet sich eine Membran. Diese Membran trennt das komprimierte Füllgas vom Heizungswasser. Wird die Anlage nun mit voll entsalztem Wasser (=VE-Wasser, VDI 2035) gefüllt, drückt der Vordruck im Gefäß auf die Wassersäule in der Anlage. Dehnt sich das Wasser bei Erwärmung aus, wird das Gas im MAG komprimiert. Kühlt sich das Wasser ab, drückt das komprimierte Gas das Heizungswasser in das Heizungssystem zurück und der Druck beziehungsweise das Volumen bleiben annähernd konstant.
Wichtig: Jedes geschlossene, beheizte System benötigt zwingend ein Sicherheitsventil, das im Notfall den Druck aus dem System kontrolliert entweichen lässt.
Welche Ausdehnungsgefäße gibt es?
Grundsätzlich haben sich zwei Varianten durchgesetzt. In der ersten Variante ist eine Membran mittig montiert (Diaphragma-Membran). Die Membran im Inneren des Gefäßes wölbt sich abhängig der Volumenänderung nach oben oder unten (linke Grafik). In der anderen Variante ist eine Gummiblase verbaut, in die das Wasser bei Volumenänderung einströmen kann (Sackmembran). Durch die Sackform der Membran kommt die Gefäßinnenwand nicht mit dem Wasser in Berührung (rechte Grafik).


Wie groß muss ein Ausdehnungsgefäß sein?
Die benötigte Größe des Ausdehnungsgefäßes hängt von 5 Faktoren ab. Namentlich sind dies:
- Anlagenvolumen und Ausdehnungsvolumen der Heizung (Nennvolumen)
- Statischer Druck durch die Höhe des Heizungssystems
- Ansprechdruck des installierten Sicherheitsventils
- Vordruck des Membranausdehnungsgefäßes
- Auslegungsdruck der gesamten Heizungsanlage
Als Faustformel für die Größe von Ausdehnungsgefäßen bei Heizungsanlagen gilt:
Aber: Der Heizungsbauer ist für die richtige Auslegung des Heizsystems und die Größe des Ausdehnungsgefäßes verantwortlich. Bitte beachten Sie immer die Herstellerangaben, damit das System einwandfrei funktioniert.
Wie stellt man ein Ausdehnungsgefäß richtig ein?
Als einfache Faustformel gilt:
- Der Mindestdruck in der Anlage beträgt > 0,7 bar.
- Der Maximaldruck der Anlage ist größer als der Ansprechdruck des Sicherheitsventils – 0,5 bar.
- Anlagendruck = Statische Höhe + 0,2 bar.
- Vordruck im Ausdehnungsgefäß = Anlagendruck - 0,2 bar.
Berechnungsbeispiel für den passenden Anlagendruck:
Die Heizung steht im Keller. Bei einem Einfamilienhaus mit Erdgeschoß, erstem Stock und Dachgeschoß, liegt der höchste Punkt der Heizungsanlage beim Heizkörper im Dachgeschoß. Jedes Stockwerk inklusive Decke hat eine Höhe von 3 Metern.

Wichtig: Verwenden Sie bei größeren Anlagen bitte die vom Hersteller bereitgestellten Formeln zur korrekten Berechnung der benötigten Einstellung des Ausdehnungsgefäßes.
In den meisten Fällen reicht aber diese Tabelle zur Bestimmung der Gefäßgröße einfacher Anlagen mit Kessel und Radiatoren/Heizkörpern aus:

Wie funktioniert die Wartung eines Ausdehnungsgefäßes?
Einmal jährlich:
- Kappenventil absperren.
- Wasserseitig Druck ablassen und am drucklosen Gefäß den Vordruck gemessen.
- Falls Druck fehlt: Vordruck im Gefäß mit Gefäßfüller oder Stickstoff anpassen.
Wird die Wartung vernachlässigt, funktioniert das Gefäß nicht ordnungsgemäß und die Lebensdauer der Membran wird verkürzt.
Anzeichen für ein defektes Ausdehnungsgefäß
Die durchschnittliche Haltbarkeit eines Membranausdehnungsgefäßes beträgt 3-7 Jahre.
Folgende Anzeichen sind ein Indiz, dass ein Ausdehnungsgefäß defekt ist:
- Sie müssen häufig entlüften
- Starke Druckschwankungen in der Anlage
- Das Sicherheitsventil spricht an
- Aus dem Autoventil am Gefäß kommt Wasser statt Luft
Reparatur oder Austausch?
Ist die Membran gerissen, lohnt sich bei Ausdehnungsgefäßen bis 500 Liter ein kompletter Austausch der Membran. Dies gilt auch für Gefäße mit angeflanschter Sackmembran. Ein Austausch ist hier in den meisten Fällen günstiger, sowohl zeitlich als auch finanziell, als eine Reparatur. Ist ein Kappenventil vor dem Gefäß installiert, wird ein Austausch deutlich einfacher, weil die Anlage nicht entleert werden muss.
Bei größeren Gefäßen ab 500 Liter empfehlen wir eine Reparatur durchzuführen. Die Materialkosten und der zeitliche Aufwand sind bei großen Gefäßen deutlich wirtschaftlicher.