

Rohrverbindungen und Gewindefittings
Was sind Gewindefittings?
Gewindefittings verbinden Rohre miteinander. Mit dem Außengewinde auf dem Rohr und dem Innengewinde in der Muffe erhält man beim Verschrauben eine formschlüssige, lösbare Verbindung. In Kombination mit einem Dichtmittel wird die Gewindeverbindung in der Wasser-, Gas- oder Heizungsinstallation dicht. Im Gegensatz zu Schweißverbindungen bringen Gewindeverbindungen den Vorteil mit sich, dass sie sich leicht montieren lassen und auch nach Jahren wieder lösbar sind.
Welche Gewindearten gibt es in der Installation?
Grundsätzlich wird zwischen zwei verschiedenen Gewindearten unterschieden. Zum einen das konische Anschlussgewinde, nach ISO 7-1 bzw. EN 10226-1. Durch das kegelige Außengewinde dichtet das zylindrische Innengewinde beim Verschrauben metallisch ab, d.h. es wird theoretisch kein Dichtmittel benötigt. In der Praxis ist es dennoch notwendig, Dichtmittel zu verwenden, da konische Gewinde aufgrund der üblichen Fertigungstoleranzen undicht sein können. Diese Gewindeverbindungen finden bei fortlaufenden Rohrleitungssystemen Verwendung.
Das zylindrische Befestigungsgewinde nach ISO 228-1 hingegen ist nicht metallisch dichtend, weil dabei ein zylindrisches Innengewinde und ein zylindrisches Außengewinde miteinander verschraubt werden. Um eine zylindrische Verbindung abzudichten, wird Dichtmittel wie Gewindedichtfaden, PTFE-Band oder Hanf in Kombination mit z.B. NeoFermit benötigt. Am häufigsten finden diese Gewinde Verwendung bei Verschraubungen und Gewindeanschlüssen von Eckventilen. Bei Verschraubungen erfolgt die Abdichtung mittels Flachdichtung oder metallisch dichtendem Kegel zwischen Innen- und Außengewinde.


Achtung: Ein konisches Innengewinde und ein zylindrisches Außengewinde sind nicht kompatibel und sollten nie miteinander verschraubt werden.
Wie verbinde ich zwei Gewinde richtig miteinander?
Ein konisches Außengewinde und ein zylindrisches Innengewinde lassen sich mit den folgenden Schritten druckdicht unter Einsatz von Hanf und Dichtpaste verbinden. Eine Video-Anleitung zur Anwendung der verschiedenen Dichtmittel finden Sie hier.
- Rohrgewinde reinigen.
- Richtige Menge an Hanf unter Zug um das Gewinde legen (im Uhrzeigersinn von der großen Kegelseite des Rohres Richtung kleinere Rohrstirnseite).
- Mit einer Drahtbürste den Hanf einbürsten (die Gewindespitzen sollten noch zu sehen sein).
- Dichtpaste auftragen (es darf auch etwas mehr sein).
- Fitting auf das Rohr händisch aufschrauben und möglichst weit festziehen.
- Das Fitting mit einer Rohrzange um 1 ½ bis 2 Umdrehungen festziehen.

Achtung: Das Fitting darf nie über die unvollständigen Gewindegänge am Gewindeauslauf hinaus geschraubt werden, weil die Gewindeverbindung sonst in der Muffe gesprengt würde und die Verbindung dann undicht ist. Nach Fest kommt ab!
Worauf muss ich beim Kauf von Gewindefittings und den dazu gehörigen Rohren oder Nippeln achten?
Größenangaben in Zoll entsprechen immer der Größe des Innendurchmessers eines Fittings, Rohres oder Nippels. Das heißt: Ein 1“ (Zoll) Rohr hat einen Innendurchmesser von ca. 25 mm. Das Gewinde 1“ hat einen Durchmesser von 33,4 mm. Ein Zoll (englisches Längenmaß) ≠ 1“ (Rohrgewindegröße).
Untenstehende Grafik soll diesen Zusammenhang verdeutlichen. Sie zeigt die Maße für mittelschwere Gewinderohre nach DIN 2440.

Unterschiede bei Gewindemaßen
Weltweit haben sich zwei Arten der Maßangabe durchgesetzt: namentlich das metrische und das angloamerikanische Einheitensystem. Daraus ergeben sich fast gleiche Gewindedurchmesser, Flankenwinkel und Anzahl Gewindegänge pro Zoll bzw. cm (Gewindesteigung).
Aber Achtung: Fast gleich passt trotzdem nicht! Diese Gewinde sind nicht kombinierbar und werden bei der Montage unwiderruflich zerstört!
Achten Sie daher auch auf diese Angaben. Bauteile aus unterschiedlichen Maßeinheitssystemen sind nicht miteinander kompatibel. Diese Zusammenhänge haben wir für Sie in unseren Gewindetabellen zusammengefasst, um Ihnen den Überblick zu erleichtern. Nutzen Sie unsere Tabellen im Ratgeberbereich, um zeitraubende Retouren zu vermeiden.